...trinkt aus! Auch wenn der geneigte
Pirat an sich eher dem Rum zuspricht, hat die Störtebeker-Brauerei
es mal mit Whisky probiert. Aber keine Angst, hier wurde nicht
einfach ein tüchtiger Schuss Fusel in den Gärbottich gegossen.
Vielmehr hat man sich britisches [sic!] Whiskymalz besorgt und es
über schottischem [na, wenigstens etwas!] Torf gedarrt.
Das klingt nach einem interessanten
Ansatz und passt damit gut in die ansehnliche Flotte von
Spezialbieren, die der Störtebeker Brauerei im Jahr 2010 sogar den
European Beer Star in der Kategorie Beste Brauerei
einbrachte.
Wie sieht dieses Whiskybier denn nun
aus? Farblich geht es in Richtung dunkler Bernstein, ganz leicht mit
Schwebstoffen durchsetzt, eine feine Schaumkrone thront auf dem Glas.
Die Nase bekommt ebenfalls eine ganze
Menge zu tun. Ein intensiver Duft, der an Weizenbier erinnert (mit
einem Hauch von Banane), deutliche süßlich-malzige Note. Außerdem
schwebt ein ein wenig säuerliches Cider-Aroma über dem Ganzen. Und
der Whisky? Der spielt auch mit, vor allem die leichte Brise
Rauchigkeit etwas milderer Islay-Whiskys, gepaart mit etwas
Eichenholz, das auch eine ordentliche Schiffsplanke abgegeben hätte.
Vielversprechend.
Und nicht zu viel versprochen! Der
Geschmack segelt überraschend nah am Wind – oh Verzeihung! – am
Geruch. Die typische Starkbier-Süße hält sich weit genug zurück,
um nicht penetrant zu wirken. Und da kommt auch schon unser alter
Freund Whisky! Satte Torf- und Raucharomen mischen sich mit dem
malzigen, aber trotzdem ein wenig an Bananenweizen erinnernden
Grundaroma. Von Hopfen: keine Spur am Horizont. Noch eine
Überraschung: diese Mischung kommt erstaunlich leicht und
frisch-fruchtig daher und erinnert eher an Cider als an Starkbier.
Respekt! Meine Empfehlung: Unbedingt kälter als die empfohlenen 16
Grad trinken, vor allem, wenn es (in alter Piraten-Manier) nicht bei
einem Gläschen bleiben soll.
Im Abgang fühlt man sich an Holzkohle
erinnert. Klingt schräg? Schmeckt aber seltsamerweise überhaupt
nicht unangenehm.
Dieses Whiskybier bekommt von mir 4 von
5 überraschend schmackhaften Piratenhumpen.
Name: Störtebeker Whisky-Bier
Brauart: obergärig, warmvergoren
Stil: naturbelassenes Strong-Ale
Alkoholgehalt: 9,0 % Alc.
Stammwürze: 20,5° Plato
Empfohlene Trinktemperatur: 16°
Zutaten: Brauwasser, Gerstenmalz
(Britisches Whiskymalz, über schottischem Torf gedarrt und
Caramelmalz), Zucker (Malzzucker), Hopfen (Tradition), Hefe
(obergärige Ale-Hefe)
Preis: ?/0,5l-Flasche (Abermals: Danke,
Patrick!)
Brauerei:
Störtebeker Braumanufaktur GmbH
18439 Hansestadt Stralsund
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