Donnerstag, 20. August 2015

Wenn's in München dunkel wird...

...dann muss nicht zwingend die Nacht hereingebrochen sein, es könnte auch ein kleines dunkles Augustinerbräu aus dem Kühlschrank entfleucht sein. Ich haben mir mal so ein Fläschchen geschnappt und es Bekanntschaft mit meinem Probierglas machen lassen. Eine sehr gute Idee, wie sich herausstellte. Denn aus Münchens ältester Brauerei (nach eigenen Angaben schon seit 1328 im schönsten Gewerbe der Welt unterwegs!) kommt nicht nur ein exzellentes Helles, sondern auch diese etwas düsterere Schönheit.

Schon im Glas macht sie eine gute Figur. Dunkles, klares Karamell mit feinem, festen Schaum. Lecker anzusehen, aber auch lecker im Geschmack? Ok, ich verrate es schon mal: Ja, verdammt!

Zunächst darf mal die Nase dran. Hier ist zumindest olfaktorisch alles drin, was drin sein muss. Hopfen, tüchtig Malz, Karamell (juchu!), etwas Säure, aber auch ein kleiner metallischer Anklang.

Auf der Zunge dann zuerst mildes Getreide. Und dann: ein tolles Malz. Dazu kommt eine sehr dezente, kaum merkliche Säure. Der Hopfen kommt frisch, aber nicht zu präsent daher. Für ein Dunkles erstaunlich leicht und noch dazu sehr süffig und lecker würzig. Definitiv eines der besten Dunklen, die die bayrische Hauptstadt so zu bieten hat.

Im Abgang passiert dann nicht mehr besonders viel, was eigentlich schade ist. Der Hopfen klingt noch ganz leicht nach, ohne dabei zu bitter zu sein, auch das Karamell sagt noch mal kurz „Grüß Gott!“, bevor die Show schon wieder vorbei ist.

Insgesamt gibt es für Münchens dunkle Seite 4,2 von 5 zünftig bayrischen Humpen. Wer zu schnell wieder weg ist, bekommt leider auch nicht die volle Punktzahl.


Eckdaten:

Name: Augustinerbräu München Dunkel
Stil: dunkles Lager nach Münchner Art
Alkoholgehalt: 5,6% Alc.
Zutaten: Wasser, Gerstenmalz, Hopfen
Preis: ca. 1 Euro/0,5l

Brauerei:

Augustinerbräu
D-80339 München




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